Grundsätzlich hat die Sinneswahrnehmung Schmerz eine ausgeprägte Schutzfunktion im menschlichen Körper, welche für gewebsschädigende Einflüsse (mechanisch, thermisch oder chemisch) als Alarmsignal fungiert.
- Akuter Schmerz:
Wird der schädigende Stimulus innerhalb einer gewissen Zeit unterbrochen und hält die subjektive Schmerzwahrnehmung des Organismus nicht weiter an spricht man von einem AKUTEN-SCHMERZGESCHEHEN.
- Chronischer Schmerz:
Sollte jedoch der Schmerzstimulus über einen längeren Zeitraum oder sogar dauerhaft auf den Körper einwirken, werden unzählige Abläufe (viele davon noch in wissenschaftlicher Erforschung) in Gang gesetzt und aufrecht erhalten; mit dem problematischen Ergebnis, dass das Gehirn permanent und wiederholt den Eindruck eines schädlichen Stimulus vermittelt bekommt, auch wenn dieser gar nicht mehr auf dem Körper einwirkt.
Somit ist ein chronischer Schmerzcharakter entstanden, der auch ohne schädlichen Stimulus dauerhaft anhalten kann.
Um nun eine auf den Patienten optimal abgestimmte Schmerztherapie einleiten zu können muss man sich nicht nur über den bereits genannten Symptomentrias: ENTSTEHUNG – WEITERLEITUNG – VERARBEITUNG im Klaren sein, sondern auch über die fehlgeleiteten Regelkreise und subjektiv mögliche Kompensationsmechanismen des Schmerzpatienten.
* * * WICHTIG * * *
Nicht jede Person mit Schmerzen ist ein „Schmerz-Patient“; jedoch empfindet JEDE Person Schmerzen und vor allem dessen Stärke unterschiedlich * * *
Mögliche Ansätze:
- Schmerzentstehung (Auslöser, Transmitter, hemmende od. verstärkende Einflüsse, physiotherapeutische/physikalische Maßnahmen, etc)
- Schmerzweiterleitung (peripherer Nerv, Schaltstellen, Rückenmark, etc)
- Schmerzwahrnehmung (Neurotransmitter, Modulierbarkeit, fehlgeleitete Regelkreise, zentrale Sensibilisierung, etc)
- Modulation (psychologische Verfahren, autogenes Training, Stärkung des Selbstwertgefühles, Umgang mit Ängsten, Verhaltenstherapie, Stress-und Belastungsbewältigung, Entspannungstechniken, Hypnose, Biofeedback, etc.)